Deutsches Zentrum für Schienenverkehrsforschung beim Eisenbahn-Bundesamt

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EBA-Forschungsbericht 2019-05: Beurteilung der Bemessung von Gleisentwässerungseinrichtungen und Durchlässen von Fließgewässern

EBA-Forschungsbericht 2019-05, August 2019, 210 Seiten, PDF, ca. 9 MB

Beurteilung der Bemessung von Gleisentwässerungseinrichtungen und Durchlässen von Fließgewässern
Evaluierung der Bemessungsgrundlagen vor dem Hintergrund veränderter Niederschlagsereignisse aufgrund des Klimawandels

doi: 10.48755/dzsf.210019.01

Der Klimawandel und die damit erwartete Zunahme von extremen Wetterereignissen wirken sich in allen Lebensbereichen aus und bringen auch neue Herausforderungen für die Verkehrsträger mit sich.

Eine kontinuierliche Überprüfung und Anpassung der Entwässerungsanlagen an veränderte klimatische Bedingungen spielen für die Bahn eine entscheidende Rolle, um eine regelkonforme Gleislage und somit Gebrauchstauglichkeit und Tragfähigkeit des Fahrweges sicherstellen zu können. Eine zentrale Frage ist in diesem Zusammenhang, ob die Bemessung und Dimensionierung der aktuellen Entwässerungsanlagen der Bahn und die Durchlässe mit Fließgewässern auch vor dem Hintergrund einer möglichen Zunahme von Starkregenereignissen durch den Klimawandel ausreichend ist.

Drosselablauf Beispiel einer Sicherung des Drosselablauf mit einem am Bauwerk zurückgesetzten Rechen; links: vor dem Abgang, Mitte und rechts: nach erfolgreichem Rückhalt einer Gerölllawine Quelle: GEPRO Ingenieursgesellschaft mbH, Dresden

Im Rahmen dieser Forschungsarbeit erfolgte eine umfangreiche Recherche zur Ausgestaltung und Bemessung von Entwässerungssystemen und Durchlässen in vergangenen und aktuellen Regelwerken. Die gesammelten Daten und Entwässerungsanlagen wurden kategorisiert und ausgewertet.

Auf Basis der Kategorisierung wurden die unterschiedlichen Anlagentypen der Gleisentwässerung der freien Strecke und der Durchlässe rechnerisch auf ihre (Rest)Kapazität überprüft. Es wurden die theoretischen Ansätze der unterschiedlichen Berechnungsverfahren des statischen und dynamischen Modells verglichen und für Regenereignissen mit unterschiedlichen Wiederkehrzeiten hydraulische Nachweise geführt. Durch den Klimawandel möglicherweise erhöhte Starkregenereignisse flossen bei den Betrachtungen mit ein.

Die theoretischen Ansätze wurden durch die Betrachtung eines realen Streckenabschnittes ergänzt. Anhand dieses Fallbeispiels erfolgten Nachrechnungen und die Überprüfung der hydraulischen Dimensionierung für zurzeit übliche und für in Zukunft stärkere Regenereignisse sowohl mit einem statischen als auch mit einem dynamischen Modell.

In diesem Forschungsprojekt wurden die Entwässerungsanlagen der freien Strecke und die Durchlässe mit Fließgewässern sowie deren hydraulische Bemessung im Hinblick auf den Klimawandel betrachtet und bewertet. Es wurde aufgezeigt, dass vor allem bei der Gleisentwässerung der freien Strecke die Ableitung von größeren Abflussmengen auch nach Starkregenereignissen möglich ist. Dies beinhaltet eine mögliche Zunahme von Starkregen in Intensität und Häufigkeit unter dem Klimawandel. Für eine sichere und staufreie Ableitung des Wassers sind regelmäßige Inspektionen und Instandhaltungsmaßnahmen an den Entwässerungsanlagen eine wichtige Voraussetzung.

Für Durchlässe wurden beispielhafte hydraulische Nachweise durchgeführt und eine mögliche Herangehensweise zur Erstabschätzung der hydraulischen Kapazität erarbeitet. Flächendeckende Bewertungen von Durchlässen sind pauschal nicht möglich und müssen immer im Einzelfall betrachtet werden. Die Berücksichtigung von bestimmten baulichen Maßnahmen im Ein- und Auslaufbereich des Durchlasses können die Abflusskapazität erhöhen und Ausspülungen reduzieren.

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