Deutsches Zentrum für Schienenverkehrsforschung beim Eisenbahn-Bundesamt

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Thema: Klimaschutz, Umwelt Nachhaltigkeit, Stand: 03.04.2024

Analysen zu schnellen wasserhaltigen Massenbewegungen

Projektbild Massenbewegungen Oberwesel-Bacharach (2016) Quelle: © Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung

Beschreibung, Zielsetzung

Gravitative Massenbewegungen sind eine bedeutende Gefahrenquelle für die Sicherheit im Schienenverkehr. Genaue Kenntnisse darüber ermöglichen es, das Schienennetz resilienter zu gestalten. Dies ist vor allem vor dem Hintergrund der zunehmenden Häufigkeit von Starkregenereignissen, welche Initialereignisse von gravitativen Massenbewegungen sind, von großer Bedeutung. Gerade schnelle, wasserhaltige Massenbewegungen stellen eine reale Gefahr für den Bahnbetrieb dar. So zeigen der Erdrutsch am Kyllburg-Tunnel 2018 oder die Zugentgleisung bei St. Goar 2011, wie stark sich diese Schadensereignisse auf den Bahnverkehr auswirken können. Das Forschungsvorhaben stellt ein Folgeprojekt des Projektes Erstellung einer ingenieurgeologischen Gefahrenhinweiskarte zu Hang- und Böschungsrutschungen entlang des deutschen Schienennetzes dar, im Rahmen dessen eine allgemeine Gefahrenhinweiskarte generiert wurde. Das Umweltreferat des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA) veröffentlichte dazu 2018 einen Forschungsbericht.

Das aktuelle Forschungsvorhaben soll durch einen prozessspezifisch höher aufgelösten Ansatz die Möglichkeiten der Risikobewertung verbessern. Zudem sollen innerhalb des Projektes erstmals mögliche Ausbreitungsgebiete entlang des deutschen Schienennetzes modelliert werden, sodass eine detaillierte Gefahrenabschätzung erfolgen kann. Die Bewertung der Exposition des Schienennetzes gegenüber gravitativen Massenbewegungen dient der Erfüllung rechtlicher Aufgaben des EBA im Hinblick auf die Betrachtung klimawandelbedingter Gefährdungen im Rahmen von Planfeststellungsverfahren und sicherheitsrelevanter Fragestellungen für den Bahnbetrieb. Darüber hinaus bilden die Ergebnisse dieser Untersuchung die Grundlage für die Überprüfung von Maßnahmen zum Schutz vor Massenbewegungen wie Hangsicherungsmaßnahmen entlang der Schiene. Die Erkenntnisse dienen dem effektiven und effizienten Schutz der Schiene vor Naturgefahren und sollen mittelfristig zur Minderung von Hangrutschungen bei zukünftigen Starkregenereignissen führen.

Laufzeit, Auftragnehmer

Projektstart: Oktober 2020 | Projektdauer: 35 Monate | Das Projekt wurde erfolgreich abgeschlossen.
Auftragnehmer: geo7 AG, Geomer GmbH