Thema: Klimaschutz, Umwelt Nachhaltigkeit, Stand: 11.01.2023

Einstufung von Niederschlagswasser aus Streckengleisen: Quantifizierung und Charakterisierung der Abflussmenge und chemischen Zusammensetzung

Beschreibung, Zielsetzung

Die bahnrelevante Infrastruktur steht in vielfältiger Wechselwirkung mit der sie umgebenden Umwelt. Auf und innerhalb des Bahnkörpers kann Niederschlagswasser in Kontakt mit den unterschiedlichsten Stoffgruppen (Herbizide aus der Vegetationskontrolle, verschiedene Abriebe, Schmierstoffe und Tropfverluste aus dem Bahnbetrieb sowie ggf. mit Imprägniermitteln von Holzschwellen) kommen und auf seinem weiteren Weg diese Stoffe in die angrenzenden Böden und Gewässer verlagern.

Ziel und Gegenstand des Projektes ist die Etablierung eines Oberflächenwassermessnetzes, um das Abflussverhalten von Niederschlägen aus Gleisanlagen zu untersuchen. Bundesweit sollen fünf Standorte identifiziert werden, an denen die Beeinflussung von Boden, Oberflächen- bzw. Sickerwasser und Grundwasser untersucht wird. Für diese Standorte erfolgt zunächst die Entwicklung und Umsetzung einer Methodik zur Standortauswahl unter Berücksichtigung verschiedenster Faktoren (Landnutzung, Streckenauslastung, Schutzgebietsstatus, Fremdbeeinflussung, etc.). An den repräsentativen Standorten werden im An- und Abstrom zum Gleis jeweils eine Grundwasser- messstelle installiert, sowie entsprechend der vorhandenen Gegebenheiten (Vorhandensein einer PSS; entsprechende Neigung) eine Vorrichtung zur Fassung des Oberflächenwassers installiert. Weiterhin erfolgt die Erfassung der lokalen meteorologischen Parameter. Die Beprobung der Sicker- und Grundwässer soll ereignisorientiert und zeitabhängig erfolgen und damit einen Hinweis auf das Ausbreitungsverhalten bahnrelevanter Stoffemissionen (u.a. PSM bzw. deren Abbauprodukte – Glyphosat, AMPA, Altherbizide; Metalle (Ni, As, Pb, …), PAK (US-EPA), MKW) im Untergrund geben.

Quelle: Beak Consultants GmbH

Mit den in den Felduntersuchungen erzielten Ergebnissen werden standortbezogen Ausbreitungsrechnungen (Sickerwasserprognosen mittels PELMO bzw. ALTEX 1-D, Stofftransportmodellierungen mit FEFLOW) durchgeführt und versucht, die Stoffeinträge aus dem Gleisbett in das Grundwasser nachzuvollziehen. Basierend auf den standortbezogenen Ergebnissen wird das Gefährdungspotenzial für Wasser und Boden entsprechend der aktuellen gesetzlichen Regularien, u.a. WRRL 2000/60/EG, Geringfügigkeitsschwellenwerten gemäß LAWA (2017), GrwV (2010) und BBodSchV (2015) abgeleitet.

Laufzeit, Auftragnehmer

Projektdauer: 36 Monate | Das Projekt wurde im Frühjahr 2022 abgeschlossen.
Auftragnehmer: Beak Consultants GmbH, Freiberg