Deutsches Zentrum für Schienenverkehrsforschung beim Eisenbahn-Bundesamt

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Fachmitteilung 31 / 2022 vom: 06.12.2022

Rückblick auf das DZSF-Zukunftsforum ATO 2022: "Verifizieren, Validieren, Zulassen" 

Man kann wohl mittlerweile von einer Tradition sprechen: Nach 2019 und 2021 hat das Deutsche Zentrum für Schienenverkehrsforschung (DZSF) am 22. November 2022 in Bonn bereits das dritte Zukunftsforum ATO durchgeführt.

Bei der diesjährigen Veranstaltung standen offene Fragen in der Nachweisführung technischer ATO-Systeme im Fokus. Esther Bosch (DLR) und Prof. Dr.-Ing. Birgit Milius (TU Berlin) stellten zunächst das DZSF-Auftragsforschungsprojekt „ATO Sense“ vor. Ziel des Vorhabens ist es, die funktionalen Anforderungen an Sensorik und Logik einer ATO-Einheit zu identifizieren. Dafür werden Fahrsimulationen zur Erfassung menschlicher Leistungsfähigkeit als Definitionsgrundlage der Anforderungen an technische ATO-Systeme durchgeführt.

Das Projekt „ATO Risk“ präsentierten Prof. Dr. Jens Braband (Siemens Mobility) und Dr. Hendrik Schäbe (TÜV Rheinland). Es untersucht, welche Sicherheitsanforderungen ein ATO-System erfüllen muss. Dafür wurde bewertet, welche Fehlerrate bei welchem Schadensausmaß den automatisierten Systemen zugestanden werden kann. Für das Projekt „ATO Risk“, das in Kürze endet, war es die Abschlusspräsentation. Das DZSF wird den Forschungsbericht zeitnah veröffentlichen.

Das dritte Projekt, „ATO Cargo Betuweroute“, von Baseliyos Jacob (DB Cargo) vorgestellt, wird im Rahmen des Bundesprogramms Zukunft Schienengüterverkehr (Z-SGV) gefördert. Untersucht werden die Möglichkeiten zur Optimierung der Streckenkapazität und Transportqualität durch automatisiert fahrende Güterzüge. Das Projekt sieht ab dem Jahr 2025 einen einjährigen Probebetrieb automatisierter Güterzüge unter Realbedingungen vor.

Es folgten ein Beitrag von Dr. Kai Hofmann (DZSF) zum Risikomanagement und über identifizierte Forschungsbedarfe, u.a. zur Validierung der Umfeldüberwachung von Zügen durch Künstliche Intelligenz. Projektideen, so zur Entwicklung von Testszenarien, die 2023 durch das DZSF Jahr beauftragt werden sollen, wurden vorgestellt. Eine Diskussionsrunde mit Birgit Milius, Hendrik Schäbe, Claus Bahlmann (Siemens Mobility), Ruben Schilling (DB Netz) und Matthias Heidl (EBA) über offene Fragen auf dem Weg bis zur Zulassung innovativer ATO-Systeme rundete das Zukunftsforum ab. Dort wurden nachdrücklich die Wichtigkeit (inter-)nationaler Abstimmung und Kooperation sowie eines einheitlichen Begriffsverständnisses betont und die Fortsetzung des Zukunftsforum ATO angeregt.

Was ist ATO (engl. „Automatic Train Operation“; dt.: Automatisierter Zugbetrieb)?
Durch einen automatisierten Zugbetrieb, bei dem die Zugsteuerung je nach Automatisierungsgrad teilweise oder ganz automatisiert erfolgt, werden unter anderem mehr Sicherheit, Möglichkeiten einer engeren Taktung oder auch die Steigerung der Energieeffizienz schienengebundener Mobilität angestrebt.