Deutsches Zentrum für Schienenverkehrsforschung beim Eisenbahn-Bundesamt

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Fachmitteilung 12 / 2022 vom: 20.05.2022

22. Mai - Tag der Biologischen Vielfalt

Viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sprechen angesichts des aktuellen Rückgangs der biologischen Vielfalt bereits vom 6. Massenaussterben in der Geschichte. In Deutschland hat die Insektenbiomasse einer 2017 veröffentlichten, vielbeachteten Studie von Caspar Hallmann (Radboud-Universität Nijmwegen) zufolge zwischen 1989 und 2016 um 75 % abgenommen. Weltweit wird deshalb der 22. Mai seit 2001 als der Tag der Biologischen Vielfalt begangen. Er dient dazu, auf diese Entwicklung und deren Folgen aufmerksam zu machen.

 Pritzerbe als einer von zwei Halten in der Stadt Havelsee Quelle: Bildagentur Christian Bedeschinski

Das Deutsche Zentrum für Schienenverkehrsforschung (DZSF) nutzt diesen Tag, um auf die Verknüpfungen des Themas mit dem Bahnsektor hinzuweisen. Das Projekt „Insektenschutz an Bahnhöfen durch insektenfreundliche Beleuchtung“ im Bundesprogramm Biologische Vielfalt leistet einen Beitrag, den Verkehrsträger Schiene noch umweltfreundlicher zu gestalten. Die künstliche nächtliche Beleuchtung der 5.000 Personenbahnhöfe und Haltestellen der Deutschen Bahn AG (DB) in Deutschland wirkt auf viele Insekten anziehend, was bei etwa einem Drittel durch Überhitzung, Kollision oder auch Dehydrierung zum Tod führt. Die Beleuchtung an Bahnhöfen unterliegt jedoch strengen Anforderungen. Sie muss unter anderem die Sicherheit von Bahnbetrieb und Fahrgästen gewährleisten, Orientierung auf dem Bahngelände und Schutz vor Vandalismus sowie Barrierefreiheit bieten. Die vielfältigen Auswirkungen der zugelassenen Bahnhofsbeleuchtung auf Insekten wurden bislang nicht untersucht. Demzufolge existieren keine Vorgaben oder Handlungsempfehlungen, wie vermieden werden kann, dass Insekten oder andere vor allem nachtaktive Tiere durch das Licht am Bahnhof beeinträchtigt werden.

In Zusammenarbeit mit der DB Station&Service AG und dem Zoologischen Forschungsmuseum Alexander König Bonn werden in dem mehrjährigen Projekt die Auswirkungen unterschiedlicher Leuchtmittel auf Insekten im Realbetrieb des Schienenverkehrs wissenschaftlich fundiert analysiert. Eine unmittelbare Überführung der Erkenntnisse in geltende Richtlinien und Handlungsempfehlungen für die Beleuchtung von Bahngleisen an Haltestellen oder Bahnhöfen wird angestrebt und damit der direkte Weg in die Praxis und zu umweltfreundlicherer Beleuchtung geebnet. Zudem sollen das gesellschaftliche Bewusstsein für den Insektenschutz vor allem bei Entscheidungsträgern im Schienensektor gestärkt und somit ein Beitrag zur „Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“ (NBS) und zum „Aktionsprogramm Insektenschutz“ geleistet werden.

Das Forschungsprojekt wird als „Maßnahme besonderer repräsentativer Bedeutung“ durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) im Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert.

Informationen zum Projekt

Informationen zum Bundesprogramm Biologische Vielfalt