Fachmitteilung 19 / 2021 vom: 10.09.2021, Thema: Das DZSF
Projektstarts im August
Die im August gestarteten Forschungsvorhaben spiegeln die ganze Bandbreite der Schienenverkehrsforschung des DZSF wider. Das Spektrum reicht vom Einsatz erneuerbarer Energien über Sicherheitsaspekte und Regelwerksanpassungen bis hin zu Problemstellungen aus der Fahrzeugtechnik:
Als ein Baustein zur Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien am Bahnstrom-Mix werden derzeit Photovoltaik-Anwendungen entlang der Schienenwege erprobt. Ziel des Forschungsprojektes ist es, das technische Potential dieser Systeme, die zur Direkteinspeisung in das Bahnstromnetz in Betracht kommen, an und in der Schieneninfrastruktur zu bestimmen. Für ihren Einsatz werden Restriktionen der Direkteinspeisung sowie Hemmnisse für einen flächendeckenden Einsatz identifiziert und Handlungsempfehlungen für notwendige Anpassungen der Regelwerke abgeleitet.
Die Breite der für den Schienensektor potenziell relevanten Technologien ist zu groß und dynamisch, um sie allein mit manuellen Recherchemethoden zu überblicken. Es wird deshalb untersucht, ob und wie ein teilautomatisiertes Mensch-Maschine-System systematische Aufgaben der Recherche und Bewertung relevanter Technologien übernehmen kann.
In dieser Pilotstudie soll mit Hilfe von hochaufgelösten Radarsatelliten eine automatisierte, fernerkundliche Erfassung von Baumstürzen erfolgen und damit eine Methodik zur genauen Lokalisierung und beschleunigten Behebung von Schäden an der Schieneninfrastruktur entwickelt werden. Das Projekt zeigt auf Basis umfassender wissenschaftlicher Analysen auf, inwiefern sich dieser Ansatz für die Detektion von Schadensereignissen und die Implementierung in operative Monitoring-Systeme eignet.
Der Einsatz von Leichten Nahverkehrstriebwagen (LNT) im Mischverkehr mit Vollbahnfahrzeugen ist durch die sogenannte LNT-Richtlinie geregelt. Ziel dieses Vorhabens ist es, für die aufgrund veränderter technischer und rechtlicher Rahmenbedingungen notwendige Fortschreibung der Richtlinie erforderliche Sicherheitsnachweise zu erbringen. Die geänderten Sicherheitsbedingungen sollen in die bestehende LNT-Richtlinie eingearbeitet und erste Textvorschläge für die Aktualisierung dieser Fassung abgeleitet werden.
Der freizügigen Einsetzbarkeit von Nahverkehrsfahrzeugen sind aktuell aufgrund der großen Fahrzeugvielfalt bei der Kuppelbarkeit technische Grenzen gesetzt. Das Forschungsprojekt befasst sich mit der Frage, welche Hindernisse überwunden werden müssen, um eine freie Kuppelbarkeit von Triebfahrzeugen im Schienenpersonennahverkehr zu erreichen und welche wirtschaftlichen Potentiale sich dadurch erschließen ließen.