Fachmitteilung 13 / 2021 vom: 05.08.2021, Thema: Das DZSF
Fünf FuE-Projektstarts im Juli - DZSF ohne Sommerpause
Der Klimawandel, der uns in den vergangenen Tagen bisher nicht gekannte Extremwetterereignisse bescherte, erfordert auch in der Schienenverkehrsforschung verstärkte Aktivitäten in punkto Umweltschutz. Mit zwei Forschungsprojekten zum Schwerpunkt Alternative Antriebe möchte das DZSF dazu einen weiteren Beitrag leisten:
Für den potentiellen Einsatz von Alternativen Antrieben im Schienengüterverkehr soll die Problematik der bis dato fehlenden bzw. nicht durchgängigen H2-Versorgungsstruktur auf transeuropäischer Ebene untersucht werden. Ziele der Untersuchung sind die Abschätzung des zukünftigen Energiebedarfs, die Untersuchung landesspezifischer H2-Bereitstellungspfade und die Identifizierung von Versorgungsknotenpunkten im gesamteuropäischen Streckennetz des SGV, sowie die Ableitung von Handlungsempfehlungen.
Für den zukünftigen Einsatz alternativer Antriebskonzepte in Nebenfahrzeugen, insbesondere für Bau- und Instandhaltungsfahrzeuge, soll das Potenzial zur Reduktion des Dieselverbrauchs und der damit verbundenen Emissionen im deutschen Schienennetz untersucht werden.
Die folgenden drei FuE-Projekte zielen ebenfalls darauf ab, die Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit des Systems Schiene zu steigern. Diese möchten wir Ihnen kurz vorstellen:
Im Rahmen des Forschungsprojektes sollen Konzepte zur Mindestausrüstung von Güterwagen mit CM-Sensorik untersucht werden. Dabei sind ausgehend von kategorisierten Schadensursachen die Zustandsüberwachung und die bestmögliche Reduktion von fahrzeugverschuldeten Stillständen und Unfällen zu bewirken. Ziel ist der wirtschaftliche Einsatz von CM-Sensorik im Güterverkehr.
Seit 2008 werden die Elemente der Lärmschutzwände an Bahnstrecken hinsichtlich der aerodynamischen Einwirkungen aus dem Zugverkehr auf der Grundlage eines Dauerfestigkeitsnachweises bemessen. Pfosten und Gründungen von vor 2008 errichteten Bestandsbauwerken, bei denen beschädigte Wandelemente zu erneuern sind, werden jedoch aufgrund der Regularien i.d.R. ersetzt, obwohl eine weitere Nutzung aus wirtschaftlichen Gründen sinnvoll wäre. Für diese Bestandsbauwerke soll ein Nachweisformat auf Grundlage des Betriebsfestigkeitsnachweises entwickelt werden, um die Restnutzungsdauer realistisch abschätzen zu können.
Um bestehende Kenntnislücken zu schließen, soll im Rahmen dieses Forschungsvorhaben eine anteilsmäßige sowie partikelgrößenspezifische Erfassung und Charakterisierung unterschiedlicher Arten von Abriebpartikeln aus dem Schienenverkehr erfolgen. Ergänzend hierzu werden die Abriebverteilung und Deposition sowie der Transport in der Umwelt untersucht. Mit Hilfe dieser Ergebnisse sollen angepasste sowie verkehrsträgerübergreifende Handlungsempfehlungen für den Umgang bzw. die Reduzierung von verkehrsbedingten Abriebemissionen abgeleitet werden. Das Projekt ist Teil des BMVI-Expertennetzwerkes –Schwerpunktthema 203.