Fachmitteilung 27 / 2020 vom: 28.12.2020, Thema: Das DZSF
Das DZSF stellt seine neuesten FuE-Projektstarts vor
Ende 2020 konnten neun neue Projekte starten.
Mit der Umsetzung des Bundesforschungsprogramms Schiene konnte das Deutschen Zentrum für Schienenverkehrsforschung (DZSF) sich in diesem Jahr als ein bedeutender Akteur in der Schienenforschung positionieren.
Corinna Salander, die Direktorin des DZSF, dazu: "Wir haben mit den Spezialisten des Ministeriums und des Eisenbahn-Bundesamtes die Herausforderungen für die Mobilität von morgen identifiziert. Nun starten wir mit der Entwicklung interdisziplinärer praxisnaher Lösungen. Die Ergebnisse werden zu einem zukunftsorientierten und sicheren Schienenverkehrssystem in Deutschland und Europa beitragen, von dem der Bahnsektor sowie die Gesellschaft gleichermaßen profitieren. Die enge Zusammenarbeit in forschungsbegleitenden Arbeitskreisen mit Unternehmen der Bahnindustrie, Betreibern, Behörden und Forschungsinstituten sichern einen hohen Know-how-Transfer sowie eine breite Akzeptanz der Ergebnisse. Erste Erfolge daraus erwarten wir bereits im Frühjahr nächsten Jahres.
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Eine breites Spektrum von Cybersecurity bis zu neuen Energieversorgungskonzepten
Die Entwicklung im System Bahn erfolgte bisher weitgehend ohne eine ausreichende Berücksichtigung der Cybersicherheitseigenschaften der eingesetzten Systeme. In diesem Projekt werden zuerst die Schwachstellen aus Sicht des Gesamtsystems identifiziert, bewertet und priorisiert und anschließend kurz- und mittelfristig umsetzbare Empfehlungen für Absicherungsmaßnahmen sowie Gegenstrategien entwickelt.
Für Strecken mit einfachen betrieblichen Verhältnissen auf Regional- und Nebenbahnen sind Migrationskonzepte für Sicherungsvarianten aus dem ETSW- und DSTW-Baukasten zu entwickeln.
Es sollen Vorschläge erarbeiten werden, auf welche Weise das technische Regelwerk erweitert und vorhandene Lücken geschlossen werden können.
Ziel des Projektes ist es zu identifizieren, wie Bau- und Betriebskosten für die Infrastruktur der Nebenbahnen reduziert werden können, ohne dabei Probleme bzgl. Sicherheit oder Betrieb zu erzeugen.
Um die Erfolgschancen bei der Reaktivierung von Schienenstrecken zu erhöhen, können unterstützend begleitende Maßnahmen durchgeführt werden. Im Rahmen des Projektes werden diese zusammengetragen, analysiert und bewertet. Ziel ist die Erstellung eines Kataloges effektiver Maßnahmen mit dem Fokus auf der Erschließung von Stadt-Umland-Regionen.
Mit dem Ziel, den Schienenverkehr CO2-neutral auszurichten, wird das Einsatzpotential CO2-bindender Materialien als Werkstoff für Anwendungsfelder im Bahnbereich untersucht. Daneben wird die Einsatzfähigkeit der Werkstoffe anhand technischer und wirtschaftlicher Parameter ausgewählter Ersatzmaterialen bewertet.
Extremwetter und Klimawandel führen zu Sturmschäden und Böschungsbränden an den Bundesverkehrswegen. Dies stellt eine bedeutende Gefahrenquelle für die Verkehrssicherheit dar. Dieses Projekt aus dem Expertennetzwerk des BMVI soll wichtige Informationen für die Entwicklung von Hinweiskarten und methodischen Ansätzen liefern.
Betriebsbedingte Veränderungen von Schienen- und Radprofilen können unter bestimmten Voraussetzungen zu einer Reduzierung der äquivalenten Konizität führen. Ziele der Untersuchungen sind die Bewertung der Auswirkungen auf das Verschleißverhalten von Rad-Schiene-Paarungen (S1002/UIC60E2) und die Identifizierung von Optimierungsansätzen im Hinblick auf Berührungsgeometrie und Werkstoffpaarung.
Für den Einsatz neuer Antriebstechnologien auf nicht-elektrifizierten Strecken müssen neue technische und organisatorische Lösungen der Energieversorgung etabliert werden. Der zukünftige Energiebedarf alternativer Antriebe sowie Auswirkungen und Anforderungen an das Versorgungsnetz werden untersucht und Potentiale zur Einbindung lokaler EE-Erzeugungsanlagen in die dezentrale Versorgunginfrastruktur aufgezeigt.