Fachmitteilung 21 / 2020 vom: 12.10.2020, Thema: Das DZSF
DZSF beauftragt Studie zur Entwicklung einer chemiefreien Methode zur flächendeckenden Vegetationskontrolle im Gleisbereich
Anfang Oktober startet die RWTH Aachen University im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und des Deutschen Zentrums für Schienenverkehrsforschung beim Eisenbahn-Bundesamt (DZSF) das gemeinsame Projekt „Entwicklung eines Alternativverfahrens zur Vegetationskontrolle auf Gleisanlagen“.
Gleisanlagen, insbesondere Schotterbetten und Randwege, können durch den Bewuchs mit verschiedenen Wildpflanzen in ihrer Stabilität beeinträchtigt werden. Der Schienenverkehr stellt indes hohe Anforderungen an die Funktionsfähigkeit und Sicherheit der Anlagen, was unmittelbar mit einem nachhaltigen Vegetationsmanagement verbunden ist. Die chemische Vegetationskontrolle bildet derzeit vor allem für den Bereich des Schotterbettes die schnellste, praktikabelste als auch kostengünstigste Maßnahme.
Im Falle einer auslaufenden Wirkstoffzulassung oder Anwendungsbeschränkungen für die eingesetzten Herbizide (z.B. Glyphosat) würden dem Schienensektor derzeit keine für die flächendeckende Anwendung geeigneten technischen oder biologischen Alternativen für den Gleisbereich zur Verfügung stehen. Die Entwicklung von chemiefreien Alternativverfahren ist somit dringend erforderlich.
Das DZSF steuert das vom BMVI initiierte und geförderte Forschungsvorhaben zur Entwicklung einer chemiefreien Methodik zur Vegetationskontrolle, deren konstruktive Umsetzung durch einen einsatzfähigen Prototypen in Felduntersuchungen und unter realen Bedingungen auf der Strecke getestet werden soll.
Ziel ist es, ein nachhaltiges, chemiefreies Alternativverfahren zu etablieren, um Behinderungen im Schienenverkehr entgegen zu wirken und die Funktionsfähigkeit und Sicherheit des Gleiskörpers auch künftig zu gewährleisten.
Mit der Durchführung dieses dreijährigen Forschungsprojektes wurde ein Konsortium um die RWTH Aachen University mit den Partnern Crop.Zone (Aachen) und dem Laser Bearbeitungs- und Beratungszentrum (LBBZ, Geilenkirchen) beauftragt, das nun mit den Untersuchungen startet.