Querschnittsthemen
#Digitalisierung #Automatisierung #Migration #Recht #PM #ATO
Die Forschungsfelder Wirtschaftlichkeit, Umwelt und nachhaltige Mobilität sowie Sicherheit werden den Querschnittsthemen Digitalisierung, Automatisierung, Migration sowie rechtliche Fragestellungen zugeordnet. Der Forschungsbereich (FB) 85 - Querschnitt hat die Aufgabe, Informationstechnologien für den Schienenverkehrssektor zu erschließen und in den Schienenverkehr zu überführen. Die Anwendung von Technologien werden in der Praxis optimiert und weiterentwickelt.
Digitalisierung und Automatisierung
Das Thema Digitalisierung steht gegenwärtig branchenübergreifend im Fokus. Auch im Bahnsektor zeichnet sich ein Trend zur Anwendung digitaler Technologien in allen Betriebsprozessen ab. In diesem Bereich liegt der Schwerpunkt des DZSF auf der Verbesserung der Datenbasis des Bahnsystems. Dabei richtet sich das Hauptinteresse nicht auf die technischen Entwicklungen, sondern auf den Aufbau eines tiefen Verständnisses der benötigten Test- und Sicherheitsbewertungssysteme sowie final zur Zulassung der benötigten Komponenten.
Die Erhöhung der Ausfallsicherheit und der Planbarkeit von Instandhaltungsmaßen zur Kapazitätssteigerung kann beispielsweise durch den Ansatz der Prädiktiven Instandhaltung [Predictive Maintenance (PM)], sowohl für Fahrzeuge als auch für Infrastrukturen, erreicht werden. Im Forschungsbereich wird hierzu an Konzepten zur Datenhaltung und Auswertung sowie an Prognoseverfahren gearbeitet.
Um ATO-Systeme [Automated Train Operation (ATO)] mit steigendem Automatisierungsgrad herstellen, betreiben und zulassen zu können, benötigt der Sektor verlässliche Grundlagen zur Prüfung, Erprobung und Bewertung. Hierfür sollen die ATO-Projekte des Forschungsbereichs einen essentiellen Beitrag leisten.
Migration
Das Schienenverkehrssystem kann nur von den Forschungsergebnissen des DZSF profitieren, wenn die Migration von Innovationen in die Praxis gelingt. Der Forschungsbereich ist dafür zuständig, mögliche Optionen zur Migration zu analysieren und zu bewerten. Ziel ist es, einen Leitfaden zu erstellen und konsequent zu verbessern, mit dem die Ergebnisse zielgerichtet in die Praxis übertragen werden können. Neben Regelwerksanpassungen und Förderprogrammen können unter anderem wissenschaftliche Rentabilitätsbewertungen der Maßnahmen eine mögliche Option dafür sein.
Recht
Die Entwicklung von Recht und Technik beeinflussen sich gegenseitig: Einen rechtswidrige Technologie darf nicht eingesetzt werden, ihre Verfügbarkeit setzt das Recht aber auch unter Anpassungsdruck. In wenig regulierten Wirtschaftsbereichen kann dies in einem Vollzugsdefizit münden. Im stark regulierten Bereich des Schienenverkehrs zeigt sich eher der gegenteilige Effekt. Für das Zusammenwirken von Recht und Technik verfolgt das DSZF einen integrativen Ansatz. Es geht darum, den rechtskonformen Entwicklungskorridor einer Technik so frühzeitig aufzuzeigen, dass sich die Innovationsprozesse noch gestalten lassen. So besteht umgekehrt auch genügend Vorlaufzeit, den Rechtsrahmen anzupassen, sollte er Innovationsprozesse unangemessen stark hemmen.